Ein Baum für neues Leben – unter diesem Motto wollen der Forstbetrieb Brilon, der Bürgerwaldverein und das Krankenhaus Maria-Hilf zusammen mit der Volksbank Brilon einen „Generationenwald“ am Hängeberg anlegen. Der Name steht als Symbol für den Aufbau des heimischen Waldes durch junge und ältere Bürger.
Nur 15 Gehminuten vom Krankenhaus ensteht der Generationenwald auf einer 0,65 Hektar großen umzäunten Wiese. Dort werden für die Neugeborenen der Briloner Kinderstation jährlich drei parallel verlaufende Baumreihen in Hanglage gepflanzt. Da es rund 500 Geburten pro Jahr im Maria-Hilf gibt, wären mehr als 400 Anpflanzungen in 12 Monaten denkbar. „Nach einigen Jahren dürfte dann schon ein gestufter Mischwaldaufbau erkennbar sein“, ist Dr. Gerrit Bub, Leiter des Briloner Forstbetriebs, optimistisch. „Diese altersbedingte Abstufung der Baumwipfel soll die aufeinander folgenden Generationen symbolisieren.“
Der Brauch, für Neugeborene oder Kleinkinder einen Baum zu pflanzen, ist Jahrhunderte alt. Willi Kitzhöfer, ehemaliger langjähriger Ortsvorsteher von Petersborn-Gudenhagen, griff die Idee auf und fand in Dr. med. Aref Latif, Chefarzt Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Maria-Hilf, Dr. Gerrit Bub und Jürgen Adams, Vorsitzender des Bürgerwaldvereins, und der Volksbank Brilon engagierte Mitstreiter. „Der Generationenwald ist ein weiteres Puzzle im Rahmen von Projekten wie Bürgerwald, Regionale, Brilon natürlich und vielem mehr. Er optimiert das gesamte Bild“, so Dr. Bub. Der Baum sei ein lebenslanger Begleiter, ein lebendes Symbol für Gesundheit, Wachstum, Beständigkeit und Zukunft - und vor allen Dingen ein sichtbares Zeichen für das Leben, betont Jürgen Adams.
„Für das Krankenhaus ist die Teilnahme an dieser Aufbau-Aktion eine Teilnahme aus Überzeugung“, meint Dr. Aref Latif. Mit dem schönen Brauch des Pflanzens bestehe die Möglichkeit, eine persönliche Beziehung der Nachkommen mit der ewigen Geschichte zu dokumentieren und dem neuen Sprössling ein bleibendes Geschenk zu machen.
Das Städtische Krankenhaus möchte daher Eltern, Großeltern und Verwandte dazu einladen, für ihre im Maria-Hilf in Brilon geborenen Kinder, Enkel oder Patenkinder einen Baum zu pflanzen. Genau dieser Baum, so Dr. Latif, werde selbst nach vielen Jahren immer noch das schönste Ziel zahlreicher Besuche sein.
Das Miterleben des Wachsens kleiner Bäume zu einem richtigen Wald festige zudem die eigene Verwurzelung mit der Heimat, meint Jürgen Adams. „Dies ist angesichts der demografischen Entwicklung ein wichtiger Aspekt.“
Wer Interesse hat, einen Baum für einen Neugeborenen im Generationenwald zu pflanzen, kann sich an das Briloner Krankenhaus wenden. Dort wird die Anmeldung für eine Baumpatenschaft entgegengenommen (Verwaltungsgebühr 10 Euro). Per Brief erfolgt eine Einladung zum Pflanzfest, wo Familien, Freunde und Bekannte ihr Bäumchen in die Erde setzen können. Eine Schautafel vor Ort gibt dann Auskunft darüber, wo und wann die Bäume der kleinen Erdenbürger gepflanzt wurden.